69. Internationales Filmfestival Mannheim Heidelberg – 2. Teil

von Wolfgang Nierlin


Zwischen dem 12. und 22. November findet das 69. Internationales Filmfestival Mannheim Heidelberg statt. Aufgrund der bundesweiten Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung bietet das Festival auf der Online-Plattform expanded.iffmh.de das Programm im Stream an. An dieser Stelle schreibt Wolfgang Nierlin seine Eindrücke und einige Filme des Fesitivals.

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Pushing Boundaries

Auf den ersten Blick wirkt das neue, hellgrüne Logo auf der schwarzen Pressemappe des Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg irgendwie fremd und deplatziert. Doch scheint sich seine Form mit einem Projektionslicht zu verbinden, dessen Strahlen vom Hintergrund her das Dunkel erhellen. Wenn man will, kann man dieses Wechselspiel auf das neue Konzept der Festivalmacher beziehen: „Manches sollte in diesem Jahr anders sein, vieles muss nun anders sein“, resümiert Sascha Keilholz im Vorwort des Programms die wechselvolle Vorbereitungszeit für das 69. Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg. Unter den Bedingungen der Corona-Pandemie mussten der neue Leiter der traditionsreichen Filmschau und sein international aufgestelltes Team ihre „Zukunftsvision für das Festival“ immer wieder mit den tatsächlichen Möglichkeiten einer sich fortwährend verändernden Realität abgleichen. Im „Jahr der Improvisation“ findet das Filmfestival nun „expanded“ als „Alternativ-Szenario“ im Internet statt.

Inhaltlich versteht Sascha Keilholz das aktuelle Programmangebot als ein „Experimentierfeld zwischen Bewährtem und Neuem“ in Zeiten des Übergangs. Kernstück bleibt dabei der internationale, mit insgesamt 14 Filmen bestückte Wettbewerb „On the rise“, der einen „Blick in das Kino von morgen“ verspricht und der thematisch und stilistisch eine größtmögliche Offenheit anstrebt. In Fortschreibung der Festivaltradition geht es hierbei vor allem um die Entdeckung aufstrebender Regietalente, die je zur Hälfte Frauen und Männer sind und die sich mit ihren meist als Deutschlandpremieren laufenden Filmen bei einer internationalen Jury um den Internationalen Newcomer Award bewerben.

Mit der neu eingerichteten Sektion „Pushing the boundaries“ möchten die Kuratoren „das Neue im Etablierten“ zeigen. Sie haben deshalb 13 Filme von zum Teil bereits etablierten Filmschaffenden, wie zum Beispiel Thomas Vinterberg, Lav Diaz, Hong Sang-soo, Emmanuel Mouret oder auch Altmeister Frederick Wiseman, programmiert, in denen die ästhetischen und narrativen Grenzen des Mediums ausgetestet werden.

Besonderes Augenmerk verdient auch die wieder stärker gewichtete, mit 12 selten zu sehenden Filmen aufwartende Retrospektive (hier mit einem separaten Bericht). Unter dem anspielungsreichen Titel „Le deuxième souffle“ widmet sich diese der zweiten Generation der Nouvelle vague, die im Schatten ihrer berühmteren Vorgänger die Umbrüche in der Gesellschaft nach dem Mai 68 reflektierte und diese in ihrer filmischen Arbeit widerspiegelte. Hier darf sich das cinephile Publikum auf ein Wiedersehen oder die erstmalige Begegnung mit Filmen von unter andern Maurice Pialat, Jean Eustache, Chantal Akerman und Jacques Doillon freuen.

Neben dem traditionellen Kinderfilmfest, das acht Filme sowie ein Kurzfilmprogramm der regionalen Nachwuchs- und Supportplattform Girls go movie präsentiert, arbeitet das Festival unter dem Titel „Facing new challenges“ erstmals mit der Mannheimer Kunsthalle und dem Heidelberger Kunstverein zusammen, um „die künstlerischen Möglichkeiten des Bewegtbildes jenseits des Kinofilms“ im Zusammenspiel mit der bildenden Kunst und elektronischen Medien zu erforschen.

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Beginning

(GE 2020; R: Dea Kulumbegashvili)

Ein Flüstern, ein Gebet aus dem Off: „Sei Gott dankbar, denn er ist der Gütigste.“ Eine minutenlange Totale auf den hellen, weißen Innenraum eines schlichten Gebetshauses, das seinen farblichen Kontrast allein von einem langen, roten Teppich bezieht: Das Priester-Ehepaar begrüßt sehr persönlich die Gottesdienstbesucher, zwei Kinder müssen für ihre Verfehlungen mit dem Gesicht zur Wand stehen, Jalousien verdunkeln den Raum, als der Priester mit Hilfe einer Dia-Projektion von Abraham erzählt. Dessen gehorsame Bereitschaft, seinen Sohn Isaak zu opfern, sei gerade wegen der letztlich erfahrenen Gnade eine Prüfung gewesen, die seinen Glauben gestärkt habe, doziert der Seelsorger. Dann fliegt plötzlich ein Molotowcocktail in den Raum, der Teppich fängt Feuer, unter den Gläubigen bricht Panik aus. Schließlich steht das ganze Haus lichterloh in Flammen. In der nächsten Einstellung sieht man das noch nicht, sondern hört es nur. In Dea Kulumbegashvilis preisgekröntem Film „Beginning“ ist das, was sich außerhalb des Bildkaders abspielt, präsent, ohne sichtbar zu sein.

Die kleine Gemeinde von Jehovas Zeugen ist in der georgischen Diaspora offensichtlich unerwünscht. Die korrupte Polizei scheint trotz Videoüberwachungsbeweisen keine Anstrengungen unternehmen zu wollen, Ermittlungen einzuleiten. Das folgende, ausführliche Gespräch zwischen Yana (Ia Sukhitashvili) und David (Rati Oreli), die als Ehepaar die Gemeinde leiten, gibt darüber Auskunft. Während David mit seiner Arbeit nicht zuletzt Karriereziele verfolgt, steckt die ehemalige Schauspielerin in einer tiefen Identitätskrise: „Das Leben geht weiter, als ob ich gar nicht anwesend wäre.“ Sie sei sich fremd geworden, sagt Yana. Sie warte nur noch, dass etwas beginne oder zu Ende gehe. In den folgenden Tagen, in denen sie mit sich und manchmal zusammen mit ihrem kleinen Sohn Giorgi (Saba Gogichaishvili) allein ist, hat sie ein einschneidendes Erlebnis. Sie wird Opfer eines sexuellen Verbrechens, das durch seine Ambivalenz unterschiedliche Beziehungs- und Abhängigkeitsstrukturen in einem komplexen Machtgefüge offenlegt.


© Wild Bunch International

In ihrem minimalistischen, von ebenso eigenwilligen wie konzentrierten Bildkompositionen und einem starken Formbewusstsein getragenen Spielfilmdebüt, das auf eine visuelle Dramatisierung weitgehend verzichtet, zielt die georgische Regisseurin gerade auf diese Mehrdeutigkeit. Ihre orientierungslos gewordene, sich selbst abhanden gekommene Heldin erleidet einen Missbrauch, der merkwürdigerweise gleichermaßen als Selbstopfer, Hingabe oder gar Selbstaufgabe deutbar ist. Schließlich befindet sie sich in einer so tiefen Depression, dass sie selbst vor der Opferung eines anderen Menschen nicht zurückschreckt, um sich selbst zu spüren und zugleich zu zerstören. Mit Blick auf die Kindheit der Protagonistin erzählt Dea Kulumbegashvili auch eine Geschichte der abwesenden Väter, deren Machtbefugnisse die Gesellschaft durchdringen. Deren Schicksal vollzieht sich auf der Symbolebene des Films als ihre vollständige körperliche Auflösung in grauem, vertrocknetem Stein. Dagegen liegt Yana einmal reglos und erstarrt inmitten der Natur. Sie stellt sich tot und ist doch lebendig. „Beginning“ handelt gleich in mehrfacher Hinsicht von Anfang und Wiedergeburt, schillernd zwischen Zerfall und Erneuerung.

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„Tragic Jungle“ und „Genus, Pan“ führen in die mythischen Tiefen der Tropen

Unglücklich sei, wer die Geheimnisse des Urwalds nicht verstehe, heißt es in Versen des mexikanischen Dichters Antonio Medíz Bolio. Sein 1922 veröffentlichtes Buch „Das Land des Fasans und des Hirsches“ über Legenden der Maya hat Yulene Olaizolas geheimnisvollen Film „Tragic Jungle“ („Selva Trágica“) inspiriert. Der Mythos spricht aus der Stimme des eingeweihten, gewissermaßen indigenen Erzählers, der poetische Fährten legt ins Dickicht einer Handlung, die in vielfältigen Brechungen den Dschungel metaphorisiert: „Der Urwald gibt im Überfluss, er nimmt aber auch.“ Wer ihn begehe, solle seine Füße auf dem Boden halten, auf die vielfältigen Geräusche achten und sich von der süßen Natur nicht einlullen lassen. Wie ein Kommentar treten diese Verhaltensratschläge in einen Dialog zum Geschehen, in deren Zentrum eine entführte Frau steht. Auch sie spiegelt sich im Mythos und verleiht durch ihr schillerndes Wesen dem Film eine halluzinatorische Qualität.

Die junge, schöne Agnes (Indira Andrewin) flüchtet vor der Verheiratung mit einem englischen Plantagenbesitzer. Im Grenzgebiet zwischen Mexiko und Britisch-Honduras, dem heutigen Belize, entkommt sie in den tropischen Wäldern am Río Hondo nur knapp ihren brutalen Verfolgern. Gerettet wird sie von spanischen Arbeitern, die den Milchsaft des Breiapfelbaums für die lukrative Kaugummi-Herstellung gewinnen. Allein unter den rauen Männern und ihren hungrigen Blicken wird die unschuldige Frau zum Objekt sexuellen Begehrens. Doch zugleich spricht aus ihr eine mysteriöse Stärke, die die Männer unachtsam macht gegenüber ihren eigenen selbstzerstörerischen Leidenschaften.

Yulene Olaizola verbindet in ihrem sehr sinnlichen, atmosphärisch dichten Film fiktive, dokumentarische und mythische Elemente zu einer Art filmischem Dschungel-Poem. Die allgegenwärtige Natur und die Tiere werden darin zu Zeugen eines menschlichen Treibens, aus dem vor allem Habgier spricht. Die mexikanische Regisseurin inszeniert und vermittelt dieses Begehren nicht zuletzt auch durch ihren Blick auf Körper.


© Malacosa Cine

„Tragic Jungle“ unterhält vielfache Korrespondenzen zu „Genus, Pan“ („Lahi, Hayop“), dem neuen Film des philippinischen Filmemachers Lav Diaz. Zwar gestaltet dieser seine schwarzweißen Bilder aus größerer Distanz, mit einem längeren Atem und einnehmender Einfachheit; doch auch in seiner Geschichte führt der Weg durch den Dschungel, verbindet sich die undurchdringliche Natur mit mythischen Erzählungen und fordert brutale Habgier ihre Opfer. Allerdings entfaltet Diaz die triebgesteuerten Konflikte, in die sich drei Minenarbeiter auf ihrem langen Heimweg durch den Dschungel verstricken, vor allem über Dialoge und bettet diese ein in die sozialen Verwerfungen einer von Unterdrückung und willkürlicher Gewalt traumatisierten Gesellschaft. Nicht von ungefähr spielt die Leidensgeschichte, die „Genus Pan“ erzählt, in der Karwoche.

Auch in Lav Diaz‘ schonungslosem Film kommt es zu einer Halluzination, als Andres (Don Melvin Boongaling), einer der Protagonisten, unter den toxischen Wirkungen einer Beerenfrucht meint, ein großes schwarzes Pferd zu sehen. Der Legende nach ist dieses mit einem Fluch verbunden. Irgendwann gegen Ende des Films wird der unglückliche Held dieses mythische Tier tatsächlich sehen.

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Los Lobos

(MX/USA 2020; R: Kishi Leopo)

Weit ist die Landschaft unter den tief hängenden, dunklen Wolken auf der Fahrt von Mexiko nach Albuquerque in den USA. Umso härter wirkt der Kontrast, wenn die alleinerziehende Lucía (Martha Reyes Arias) mit ihren beiden kleinen Söhnen Max und Leo (die Brüder Maximiliano und Leonardo Nájar Márquez) dort in einer ziemlich abgeranzten, vermüllten und überdies überteuerten 1-Zimmer-Wohnung Quartier beziehen. Aber sie haben keine Wahl, wenn sie mit ihrer Hoffnung auf ein besseres Leben dem amerikanischen Traum näherkommen wollen, der für die Kinder von Disneyland verkörpert wird. Und so müssen sich die beiden Jungs in ihrem trostlosen Wohnraum isolieren, während die junge Mutter auf Jobsuche geht und zunächst Arbeit in einer Textilfabrik findet. Zusammen stehen sie dann oft am Fenster und blicken sehnsuchtsvoll nach draußen auf eine Umgebung, die den Traum von einem freieren Leben kaum noch erahnen lässt.


© FiGa Films

Die eingegrenzte Perspektive der Kinder auf diese fremde, potentiell gefährliche Welt ist zentral in Samuel Kishi Leopos preisgekröntem Film „Los Lobos“ („Die Wölfe“), der im Programm des Kinderfilmfests läuft. Ihr aufgezwungener Aufenthalt im Apartment, der einem von der Mutter diktierten Regelkatalog unterliegt, berührt sich immer wieder mit der Aussicht auf Freiheit und Bewegung. Auf sich allein gestellt, vertreiben sie sich die Zeit mit erfinderischen Spielen und Vokabellernen, wobei ein alter Kassettenrekorder in verschiedener Hinsicht zu einem wichtigen Kommunikationsinstrument wird. Außerdem zeichnen sie Figuren auf die Wände. In Animationssequenzen zum Leben erweckt, imaginieren die beiden Brüder so eine andere Wirklichkeit. Einmal, nach einem heftigen Streit mit der Mutter, überschreiten die Kinder schließlich tatsächlich die Schwelle nach draußen, was nicht ohne Folgen bleibt.

Einfühlsam und mit einem sehr aufmerksamen Blick auf Details schildert Samuel Kishi Leopo das kindliche Erleben, das wiederum von eigenen Erfahrungen des mexikanischen Regisseurs inspiriert wurde. In Streiflichtern auf die ausbeuterische Arbeitswelt im sogenannten Niedriglohnsektor sowie durch dokumentarische Portraits von Menschen, die in der Nachbarschaft der Kinder leben, entsteht zugleich ein größeres Bild vom migrantischen Leben in den USA. Dass dieses neben vielen Schattenseiten auch lichte Momente der Gemeinschaft und Solidarität kennt, zeigt der Film trotz aller Härten immer wieder und ohne Sentimentalität. Leopos Film ist großes, fein ausbalanciertes Kino, das direkt an die Wirklichkeit anknüpft. Einmal sehen wir Lucía in einem großen Warenlager, wo sie nach Feierabend in ihrem Zweitjob putzt. Vor den mächtigen Warentürmen ist der Mensch ganz klein, während der frontale Kamerablick am Ende der Lagergase eine übergroße amerikanische Flagge erfasst. Vielleicht ist der Traum unerreichbar, aber er ist noch nicht ausgeträumt.

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Lob der Menschlichkeit – Sommer, Liebe und Unterwegssein in zwei französischen Filmen des Festivals

Zwei französische Sommerfilme im Programm überschneiden sich in ihren Bewegungen zwischen Pairs und dem sonnigen Süden. Dabei verteilen sich die Hoffnungen und Versprechungen gleichmäßig auf die Sehnsuchtsorte. Was bei Tag in frischen Farben leuchtet, verschluckt die Nacht mit trostloser Kühle. Während in Guillaume Bracs überwiegend heiterem Roadmovie „À l’abordage“ („All hands on deck“) eine unfreiwillig Fahrgemeinschaft von der Hauptstadt aus nach Die an der Drôme aufbricht, reist in Anna Cazenave Cambets „umgekehrtem“ Coming-of-Age-Film „De l’or pour les chiens“ („Gold for dogs“) ein junges Mädchen ihrer Sommerliebe nach Paris hinterher.

Ihr Name bedeute „Stern“ sowie „diejenige, die etwas verbirgt“, sagt die kaum 18-jährige Esther (Tallulah Cassavetti) einmal. In den Sommerferien jobbt sie als Eisverkäuferin in den Landes an der südwestfranzösischen Atlantikküste und hat eine intensive Sexbeziehung zu dem kellnernden Jean (Corentin Fila). Während für den attraktiven Frauenhelden die junge Esther eine unter anderen ist, verliebt sich die Tagebuchschreiberin ernsthaft in ihren Verführer. Obwohl Esther merkt, dass sie von Jean betrogen und ausgenutzt wird, kann sie nicht anders, als ihn anzuhimmeln und ihm hinterher zu reisen. Die junge Frau wirkt nämlich ziemlich allein, verloren und schutzbedürftig, was sich noch verstärkt, als sie später in Paris von ihrem vermeintlich Geliebten schroff abgewiesen wird und schließlich ziel- und orientierungslos in einem Kloster-Asyl landet.

Auch Félix (Éric Nantchouang) folgt unaufgefordert seiner Sommerliebe Alma (Asma Messaoudene), mit der er eine Nacht in einem Park an der Seine verbracht hat. In Guillaume Bracs behutsam entwickeltem Film „À l’abordage“ macht er sich zusammen mit seinem besten Kumpel Chérif (Salif Cissé) als Mitfahrer im Auto des unsicheren Muttersöhnchens Édouard (Édouard Sulpice) auf den Weg ins südöstliche Alpenvorland. Die gegensätzlichen Typen bilden ein ungleiches Trio und begegnen sich mit offenen Vorbehalten. Während Félix provoziert und prahlt und Édouard sich wenig zutraut, wirkt der besonnene Chérif zwischen ihnen immer wieder ausgleichend. Konfrontiert mit ihren Hoffnungen und Enttäuschungen müssen sie sich bald ganz neu zueinander verhalten. Mit einem halbdokumentarischen Stil beobachtet Brac sehr einfühlsam die Verhaltensweisen seiner Figuren. Sein ebenso berührender wie für das gesellschaftliche Zusammenleben relevanter Film ist ein Lob der Menschlichkeit. Gegen Vorurteile wirbt er vorbehaltlos für Verständnis und Anteilnahme.


© The Party Film Sales

Beides hat auch die nach sich selbst und nach einem Platz im Leben suchende Esther in Anna Cazenave Cambets beeindruckend gestaltetem Langfilmdebüt „Gold for dogs“ nötig. Dabei wird eine junge, unglückliche Nonne, die sich vor dem Leben in ein Schweigegelübde geflüchtet hat, zu ihrer zunächst distanzierten Begleiterin; nach einem poetisch-tiefsinnigen Monolog aber auch zu einer Mittlerin, die Esther veranlasst, die Liebe in sich selbst zu entdecken und aus der klösterlichen Enge mit ihren vielfältigen Rahmungen hinaus ins Offen, zurück ans Meer zu streben.