Viel Gutes gibt es sicher nicht über den neuen Terminator-Film zu sagen. Der aktuellste Rente-Mit-70-Actionfilm (in tragenden Rollen: Arnold Schwarzenegger und Linda Hamilton) ist recht dürftig inszeniert, hat interessante Anschluss- und sonstige Fehler, null Überraschungen und spannend ist er auch nicht. „Terminator: Dark Fate“ ist so eine Art Ehemaligentreffen von Schauspieler*innen und Produzenten*innen. Cameron, Schwarzenegger und Hamilton erinnern sich gemeinsam an die Jahre, in denen Techno noch die ganz große Nummer war. Und die Hauptfigur, die mexikanische Autoschrauberin Dani (Natalia Reyes), stapft nur tapfer durch die übriggebliebenen Kulissen früherer Terminator-Filme.
Das Drehbuch schafft keine intelligente Synthese aus Jetztzeit und Zukunft, versucht sich ungelenk an Feminismus, Migration und Alter unter den zu naheliegenden Zeichen der Trump-Ära. Nichtsdestotrotz muss der Inhalt der Terminator-Mythologie immer wieder aufs Neue erzählt werden. Die Zukunft, das kann man aus den mittlerweile sechs Teilen entnehmen, ist kein lebenswerter Zeitraum. Sie bleibt auf bizarre Weise paradox einfallslos. „Zukunft“ scheint nichts zu sein, was besonders formen- und farbenfroh sein wird. In einer der helleren Szene dieser Dark-Metal-Phantasie bringt dies Heldin Dani zum Ausdruck: Warum sie sich denn überhaupt anstrengen solle mit dem Leben. Die Familie schon umgebracht, der Job in der Autoindustrie garantiert nicht der Bringer. Den neuen Revolutionsführer auf die Welt bringen? Igitt. Bitte verhindert die Zukunft – aber komplett.
Es ist wie mit vielen der zeitgenössischen Science-Fiction-Filme: Sie zeigen nichts auf, sie beenden das Denken. Ja, es kommt immer nur der nächste Maschinenmensch, der einem auf die Nerven geht. Aber Moment: Das beschreibt doch gar nicht die Zukunft, sondern unsere Gegenwart! Auch wir sind in der Zeitschleife gefangen, in so einer Art Futur Präsens: Wie sich der „Terminator“-Stoff nie wirklich weiterentwickelt, so auch der ganze Rest nicht. Die Maschinenmenschen sind untot, sie kommen immer wieder, das Publikum auch! Terminator: Dark Furz – wird dir gefallen, wenn du „The Walking Dead“ gern gesehen hast.
Diese Kritik erschien zuerst in: KONKRET 10/2019.