Kriminalität und das große Geld, Partys und schöne Frauen, Sex und Gier, Rache und Gewalt, der Antagonismus zwischen einem kleinen Überlebenskünstler und dem Großgangster, die Begehrenswerte, die zwischen ihnen steht, die Gangster im Hintergrund und die Soldateska als korrupte Ordnungsmacht: daraus braut Regisseur Djo Tunda wa Munga sein fiebriges, spannendes Stück aus dem Tollhaus Kinshasa, einen afrikanischen Gangsterfilm, der so schön straightes Genrekino ist, dass sich ein wie auch immer gearteter ethnographischer Afrikakennenlern-Folkloreblick von außen grundsätzlich verbietet.
Eine Bande Angolaner durchkämmt ganz Kinshasa nach der Titelfigur Riva, der ihnen eine große Ladung wertvolles Benzin geklaut hat – Treibstoff ist teuer und wird auf dem Schwarzmarkt zu Höchstpreisen gehandelt. Riva wiederum hat sich mit dem Lokalgangster angelegt, dessen Freundin Nora er heftig begehrt. Es folgt ein Reigen von Gewalttaten, von Einschüchterungen, Erpressungen, von Verrat, auch von Begehren, Sex, Liebe: ein lupenreiner Gangsterfilm mit blutigem Finale, mit Schießereien in labyrinthischen Mauern und explosivem Zank um das kostbare Nass für den Tank.
Da geht es immer schön zur Sache, das macht den Film spannend. Das männlich-dominante Verbrechergehabe haben die Figuren sowieso drauf, und der elegante Gangsterboss in weißem Anzug und mit Spitzbart, der hat echt Stil. Wie er gekonnt Leute foltern lässt, über Leichen geht, um an Riva ranzukommen … Gottseidank hat’s (fast) jeder verdient. Den weißen Gangster kann man sich übrigens auch von Snoop Dogg gespielt vorstellen; Riva von einem frechen, hallodrihaften Will Smith.