Was sie öfter mal in Filmen zeigen sollten: wie es bei Verfolgungsjagden Leuten auf dem Autorücksitz, die sich zu cool sind, Sicherheits- oder Haltegurte zu benutzen, die Birnen aneinanderhaut; wie, ebenfalls bei Verfolgungsjagden, ein unbeteiligter Passant, der gerade seinen Selfiestick justiert, von einem Gangstertruck niedergemäht wird; wie ein Cop der California Highway Patrol, kurz ‚CHiPs‘, seinem beim Shootout fast getöteten Buddy Blumen ins Spital bringt, aber dabei dauernd in falsche Krankenzimmer läuft; wie besagter Buddy sich beim Pausen-Hotdog-Verzehr die ohnehin schon eigenwillig sitzende Motorrad-Cop-Uniform mit Ketchup vollpatzt; wie der bestialische Gestank im Drogenmafia-Versteck nicht von vermodernden Folteropfern, sondern einem Katzenklo herrührt.
Das und noch mehr zeigt diese Kinoversion einer 1980er Actionserie. Seitens Teilen der US-Filmkritik heißt es, ‚CHiPs‘ sei hypermasculine und macho. Stimmt: Dax Shepard (auch Co-Drehbuch Regie) und Michael Peña (immer gut) spielen zwei Hetero-Machos mit verspannungsbedingter Lähmung, Sexting-Spleen, Schamhaarpanik und Masturbationsmanie. In schöner Umkehrung ethnischer Stereotypik ist der Anglo mit seiner forcierten Emotionalität und Einfühlsamkeit eine Nervensäge, der Latino hingegen voll in den Fall verbissen. Bei Shepard ist schon seine drahtige, aber nach zahllosen Motorradunfällen schlaksig hinkende Erscheinung lustig. (Und: Ja, der ‚Starsky & Hutch‘-Kinofilm war wahrscheinlich besser und ’22 Jump Street‘, also der zweite Film, sowieso weirder; aber der Slapstick, zumal mit zertrümmerten Vehikeln, und die Mienenspiele in ‚CHiPs‘ schaffen sich ein Nischchen, in dem sie brillieren.)
Mir kommt ja vor, hier wird Machismo verarscht. Das heißt, auch wenn Ironie als Kritik-Praxis weitgehend auf den Hund gekommen bzw. als Einverständnis-Technik kooptiert ist – ein bissl Freude an einer leicht(gewichtig) desavouierenden Sicht auf herrschaftliche Sachverhalte und Verhaltensweisen soll schon sein dürfen. Sonst gehst du ja ein. Aber vielleicht wird mann heute ja bescheiden – im Jahr 41 nach Kottan, ohne jemals ‚Police Academy‘ gesehen zu haben, sowie in Zeiten der laufenden Re-Erotisierung viriler Autorität und uniformierter Durchgriffsgewalt. (Nicht nur in Ösistan.) (Leider nicht nur dort.) Der Macho in mir – der mit der Verspannungslähmung – hat jedenfalls recht gelacht.