Kurz vor dem neuen ‚Alien‘-Film kommt mit ‚Life‘ ein SciFi-Schocker, der den 1979er-Originalfilm Motiv für Motiv kunstvoll ausweidet – plus eine Dosis Laborhorror à la ‚Andromeda‘: alles auf engstem ISS-Raumstationsraum, mit vielen Großaufnahmen eines guten Cast (u.a. Jake Gyllenhaal, Rebecca Ferguson), der rasch schrumpft, und eines bösen Mars-Organismus, der rasch wächst. Alles ist Bio-Ambiente: fragile Körper hinter Glaswänden und Schotten auf der Leinwand, blanke Nerven und Augen hinter vorgehaltener Hand im Kinosaal.
Aber ‚Life‘ prägt sich auch zum Mikro-Sozialraum aus: Bestand die ‚Alien‘-Schiffscrew aus grindigen Technikhacklern, die einander auf den Senkel gingen, so schwebt die ‚Life‘-Crew schwerelos in Socken, ist kultiviert und solidarisch bis zum Selbstopfer. Mittelschichtsofties. Der Organismus ist weiß, aggressiv, hat kleine Pfötchen und wird bei seiner Entdeckung als wissenschaftliche Sensation just nach einem republikanischen US-Präsidenten benannt. Nämlich Calvin, wie Coolidge. Nein, nicht Donald. So heißt eine Ente. Ein gutes Ende hat ‚Life‘ übrigens auch, also alles gut.