Ein Agenten-Melodram im Zweiten Weltkrieg als Szenen einer Ehe. Hatte Angelina Jolie als Fee Maleficient in ihrem gleichnamigen Erfolgsfilm auf die Amputation ihrer Brüste (Verklust ihrer schönen Flügel) angespielt, so zeigt uns nun Brad Pitt in ‚Allied – Vertraute Fremde‘ ein Familienleben unter Beobachtungsdruck. 1942 agiert er mit Marion Cotillard (‚I keep the emotions real!‘) in Casablanca als Ehepaar getarnt gegen die Nazis. Aus Tarnung und Simulation keimt wahre Liebe. In fabriksneu wirkenden Glanzdekors und -kostümen spielt hier manch Szene mit Echtheitsgarantie: Autosex im Sandsturm! Entlarvende Tests! Pitts echte Stunts! Cotillards echte Tränen! Beider echte Popos! Als das Paar nach absolviertem Nordafrika-Einsatz 1944 mit Baby in London lebt, gerät sie unter Verdacht, eine Nazi-Doppelagentin zu sein. Es folgt Spannung auf Weihnachtsfilmniveau.
Auffällig an diesem altvatrischen Film ist vielleicht noch dies: Heute, wo Faschismus wieder als globale politische Option etabliert ist, inszeniert Robert Zemeckis – als Regisseur nicht nur von ‚Back to the Future‘ einst ein großer Zeitreisender durch die US-Historie – den Nazi-Faschismus und die britische Geheimdienstbürokratie als in etwa gleich üble Herzlosigkeitssysteme, die einer Familie ihr Glück vermiesen. (Einer jungen Familie zumal: Pitt ist erst 53.) Da ist ‚Allied‘ so äquidistant wie damals in Sachen Einschätzung des Vietnamkriegs dieser Forrest… irgendwas so ähnlich wie Trump. Egal: We´ll always have Casablanca.