Irgendwo wird ein Loch gebohrt und ein Rohr verlegt. Doch anstatt einen dicken Schwall Öl auszustoßen, fördert das Loch nur schleimige Tentakelwesen zu Tage. Zwei von ihnen können noch vor Ort von der Ölbohrfirma dingfest gemacht werden. Das dritte verkriecht sich im Motorraum eines zerstörten Geländewagens. Kurz bevor dieser in der Schrottpresse landet, macht das Monster Bekanntschaft mit Tripp (Lucas Till), der auf dem Schrottplatz nicht nur gern an seiner Hydraulikpresse spielt, sondern ein Herz für Motoren besitzt und liebevoll einen eigenen Truck zusammenbastelt, in dessen Motorraum sich das schleimige Etwas Obdach sucht. Schnell entdeckt Tripp, dass sich das Vieh wie ein lebender Motor benimmt und seinen alten Truck zu Höchstleistungen anregt. Gemeinsam mit Tripps High-School-Kameradin Meredith (Jane Levy) gilt es nun die Tentakelwesen wieder zu vereinen und in ihr natürliches Umfeld zu entlassen. Wären da nicht die bösen Schergen der Ölbohrfirma, die gern den dunkel glänzenden Ölfilm des Schweigens über die Angelegenheit ausbreiten würden.
So kompliziert es sich für Tripp gestaltet, das Monster in seinem Motorraum unter Kontrolle zu bekommen und die Heldenreise zur Rettung der Tentakelmonster anzutreten, so schwer schien es auch dem Regie-Dompteur Chris Wedge gefallen zu sein, das hanebüchene Drehbuch manierlich durch die Manege zu treiben. Für das Publikum wird es mit jeder Minuten schwieriger, die phantastischen Elemente, kruden Ideen und naiven Figuren dieses Sci-Fi-Fantasy-Stoffes irgendwie zu ertragen. „Monster Trucks“ ist ein Flickenteppich, der Unterhaltung nur unfreiwillig durch Fremdschämen zu erzeugen vermag. Ganz exemplarisch lassen sich die Probleme dieses Machwerks an der Beziehung Tripps zu Meredith fassen. Die rosarotbebrillte Mitschülerin folgt dem stoischen Schönling überall hin, egal wie sehr der sie auch ignoriert. Wo sich in jedem anderen Film langsam Zuneigung und schließlich Liebe entwickeln würde und die Zuschauer ein Interesse am Überleben der Figuren entwickeln würden, ignoriert Tripp konsequent alle Versuche der Annäherung Merediths. Umso überraschender ist es dann, als die beiden doch noch Händchen haltend in den Sonnenuntergang fahren. Noch nicht einmal die grundlegenden Klischees vom durchtrainierten Naturburschen mit ölverschmierten Händen, reinem Herzen und praller Hose, der sich in dralles Blondchen, das es faustdick hinter den emanzipierten Ohren hat, verliebt, wollen „Monster Trucks“ gelingen. Stattdessen tuckert der Film auf einem halben Zylinder rum und verliert ständig Öl, in dem die Erzählung ausrutscht und sich eiskalt das Genick bricht.
Irre auch wie Naturschutz und Truckfahren in „Monster Trucks“ keinerlei Widerspruch darstellen. Im Gegenteil rahmen dicke Autos in grünen Landschaften Beginn und Ende des Filmes. „Monster Trucks“ ist in all seiner stumpfsinnigen Beschissenheit nicht zuletzt damit ein fast schon beschissen guter Film über die Versuche unserer Zeit, Dinge zusammen zu denken, die unmöglich (oder eben nur im Kapitalismus) zusammengedacht werden können, ohne dass irgendein Hahn danach krähen würde. Denn so sehr man sich drüber aufregen könnte, vergegenwärtigen das dicke Auto und die saftige Wiese doch nur unsere eigene Haltung, wenn wir nach wie vor ernsthaft glauben, die überbordende Mobilität eines jeden Einzelnen mit einem simplem Umschwenken auf Elektroautos aufrechterhalten zu können, ganz so, als würde es dadurch keine Ressourcenverschwendung mehr geben. Weiter so!