Einer Epidemie gleich hat sich das Zombie-/Apokalypse-Meme in den letzten 50 Jahren in anderen Ländern und allen Medien (auch Comics, Computerspiele, Literatur) verbreitet. Und hat dabei eine Menge Leute mit einem unglaublich kreativen Virus infiziert, sodass Zombiefilme im Amateurfilmbereich höchst beliebt sind. Das hat auch vielen reichhaltigen Karrieren einen Anfangsschub gegeben oder sie zumindest auf ein neues Level katapultiert: Lucio Fulci, Edgar Wright, Simon Pegg, Zack Snyder, John Hyams – um nur einige zu nennen.
Aber neben diesem Meme hat der Film insgesamt das Kino auf vielfältige Weise beeinflusst: Nach Hershell Gordon Lewis‘ „Blood Feast“ waren Romeros ersten zwei Zombiefilme (dieser und „Dawn of the Dead“) maßgebliche Einflüsse auf die Subgenres/Themenbereiche body horror, Splatter/Gore; den Scifi-Filmen der 50er ähnlich (offensichtlichstes Beispiel: „Body Snatchers“) wurde das Horrorgenre (vor allem in den 70ern) in eine mehr soziologische, auch gesellschaftskritisch-satirische, gar politische Richtung gelenkt; nicht nur deswegen war „Night of the Living Dead“ ein selten als solcher gewürdigter Anstoß für New Hollywood (leider werden die Horrormeister der 70er selten in diesem Zusammenhang genannt) und den Independentfilm.
Aber ein Potenzial steckt als Keim in den Produktionsbedingungen und wurde noch nicht ausreichend ausgeschöpft: eine wirtschaftlich funktionierende, regionale Filmkultur bzw. viele regionale Kulturen. Obwohl George Romero aus der Bronx kam, hatte er die Ressourcen, Talente, die Möglichkeiten Pittsburghs genutzt, die Kontakte und die Finanzierungsmöglichkeiten – ganz zu schweigen vom handwerklichen Können -, die er sich als Industrie-/Werbefilmer erworben hat, ausgeschöpft, um im größeren Raum Pittsburgh nicht nur diesen kleinen Film zu drehen. Er blieb der Gegend als Filmemacher über die Jahre weitgehend treu. Dies wird von „der Stadt“ (im Verwaltungs- wie Gemeinschaftssinne) entsprechend gewürdigt und gefeiert.
US-Kinokulturen nicht nur geographisch fernab Hollywoods (auch als Symbol für Mainstreamkino) gibt es zwar (Austin, Atlanta), aber noch nicht genug, und noch nicht autark genug – sowohl kommerziell als auch „das Talent“ betreffend sind auch Texas und Georgia immer noch überwiegend abhängig von Hollywood. Es bleibt zu hoffen, dass sich Globalisierung und Regionalisierung einander eher befruchten, als gegenseitig auszuschließen.