The Purge: Election Year

(USA / F 2016; Regie: James DeMonaco)

Black Power versus Nationalwahn im Wahljahr

Es begann 2013 als Home Invasion-Thriller rund um die Heimsuchung reihenhäuslich abgeschotteter weißer Mittelständler durch ihre Schuldgefühle und durch einen schwarzen Schutzsuchenden. Teil 3 wächst sich zur Gangland-Dystopie kreuz und quer durch Washington aus. ‚The Purge: Election Year‘ etabliert das Franchise-Setting viel zu kurz (immerhin, die krasse Sirene ist noch da): Für eine Nacht im Jahr dürfen alle, die wollen, ’säubern‘ – bis hin zum Mord (der hier nun gepimpt ist zu grotesken Foltern und Ritualen). Opfer dieses rechten Staatsneugründungsfeiertags (America – a nation reborn) sind zumeist Arme und People of Color. Eine weiße Präsidentschaftskandidatin mit Hipsterbrille will das ändern. Frank Grillo, der Held von ‚The Purge: Anarchy‘ (2014), spielt ihren Bodyguard. Er wird der neue Dolph Lundgren.

Rassismus- und Klassismuskritik ist hier Teil des umfassenden Action-Cosplay: Die weiße Altherren-Junta feiert ihre Allmacht in der Kathedrale, eine Black Power-Organisation richtet Ärztenotruf- und Selbstschutz-Dienste ein. Das ist grell, aber es ist nicht nichts – zumal im endlosen Election Year, dort wie hier.

The Purge: Election Year
(The Purge: Election Year)
USA / Frankreich 2016 - 109 min.
Regie: James DeMonaco - Drehbuch: James DeMonaco - Produktion: Michael Bay, Jason Blum, Andrew Form, Brad Fuller, Bradley Fuller, Sebastien Lemercier - Bildgestaltung: Jacques Jouffret - Montage: Todd E. Miller - Musik: Nathan Whitehead - Verleih: Universal - FSK: ab 16 Jahren - Besetzung: Elizabeth Mitchell, Frank Grillo, Mykelti Williamson, Ethan Phillips, Edwin Hodge, Terry Serpico, Kimberly Howe, Kyle Secor, Joseph Julian Soria, Christopher James Baker, David Aaron Baker, Stephanie Ann Saunders, London Hall, Shawn Contois, Rob Vardaro
Kinostart (D): 15.09.2016

IMDB-Link: http://www.imdb.com/title/tt4094724/
Foto: © Universal