Don´t say it! Don´t think it! Sprich den Namen nicht aus! Die Warnung ergeht auch an Faye Dunaway, eine Überlebende aus den Sixties. Zu spät: Der Mann an ihrer Seite gab das Verhängnis an sie weiter, es nimmt seinen Lauf, der Name will heraus, nämlich – ‚La La Land‘? Nein, ‚Bye Bye Man‘, und der Film dieses Titels ist zeitgleich zur Academy Awards-Titelpanne der Altspatzen Dunaway und Warren Beatty nicht ganz auf Oscarniveau im Kino unterwegs. In dem Spukfilm von Stacy Title (die Regisseurin heißt echt so!) geht es darum, dass ein seit dem Amoklauf eines braven Familienvaters anno 1969 rumgeisternder Kapuzendämon nicht beim Namen genannt werden darf. Ergo wird ‚Don´t say it‘ recht oft gesagt oder im Kreis auf Wände und Zettel geschrieben. Niemand sagt ‚Beetlejuice!‘, ich auch nicht. Ein weiteres ominöses Motiv des mit Mühe stringenten Films ist das Klimpern von zwei Münzen – was immer wir daraus ableiten wollen.
In fein gemachter Optik, zumal unheimlich geweiteten Zimmern mit darin hängenden Jacken (Don´t think it!), bietet ‚Bye Bye Man‘ besagte (und betagte) Faye Dunaway und Carrie-Anne Moss in vielsagenden Kurzauftritten, sowie allerlei konventionelle Jump Scares und mitunter schön pervers gedoppelte Paranoiavisionen – kurioserweise rund um ein Eifersuchtsleitmotiv, auf das die Sache mit der selbstverräterisch missgönnten Preisauszeichnung dann doch passt wie ein Titel zur Title: Weißer Collegeboy glaubt, sein schwarzer Buddy raube ihm seine weiße Freundin und sein Glück. Also macht er einen auf ‚Stand Your Ground‘ und zieht ihm eins mit dem Baseballschläger über. Na, voll verständlich, ganz normale Figurenmotivation, wie in der Drehbuchschule gelernt. Irgendwann überfährt er mit dem Auto eine African American Bibliothekarin, weil er glaubt, es gibt sie gar nicht. Merke: Nicht alles, was als dubios wahrgenommen wird, ist gleich ein immaterielles Gespenst, oder: Some lives are material, and some are black and immaterial – they don´t seem to matter. And it all happens in the moonlight.