Die Diskrepanz zwischen sportlichem Sein und sportlichem Bewusstsein sowie die fast schon heilige Allianz zwischen Leibesübungen und Patriotismus sind ausgeprägt in Måns Herngrens Filmkomödie „Männer im Wasser“. Bereits der dynamisch montierte Vorspann, der als geraffte Exposition funktioniert, gibt diesbezüglich umfassend Auskunft: Fredriks traditionsbewusstes Hockey-Team, eine in Nostalgie an bessere Zeiten schwelgende Hobby-Mannschaft von Mittvierzigern, wird gegenüber den Hockey-Damen zurückgestuft und verliert das Trainingslokal. Doch der gekündigte Redakteur, der mit Sport sowohl seine Arbeitslosigkeit als auch seine gescheiterte Ehe kompensiert, entwickelt bald schon eine ungewöhnliche Alternative. Nach einem feuchtfröhlichen Junggesellenabschied mit spaßigem Wasserballett will der engagierte Fredrik aus seinen Kumpels Synchronschwimmer formen. Aus Gaudi wird Ernst mit einem ehrgeizigen Ziel: die Weltmeisterschaft in Berlin.
Auf dem Weg zum Erfolg sind natürlich einige Hindernisse zu überwinden und Rückschläge zu verkraften, was dem Drama seine retardierenden Momente und dem Lustspiel seine Pointen beschert. Denn: „Nur durch Niederlagen kann man sich weiter entwickeln.“ Was Fredrik einmal tröstend zu seiner 17-jährigen Tochter Sara sagt, gilt natürlich auch für ihn selbst. Und so erzählt Herngren in der Folge auch von der zögerlichen Annäherung zwischen Vater und Tochter und davon, wie sich die beiden ergänzen. Sara, selbst Synchronschwimmerin seit ihrer Kindheit, avanciert zum Coach der Männertruppe, die sich fortan „Die Schwäne“ nennt und auf dem Wasser das Schweben übt. Weil die Kunst und Ästhetik dieser Sportart dabei sehr körperlich ist, erzählt der schwedische Regisseur mit Humor und visuellem Witz gleich noch von „umgekehrter Geschlechterdiskriminierung“, falschem Männerstolz und unterdrückter, bald überwundener Homophobie; vor allem aber von Männerfreundschaft und Solidarität.