Die blutroten Vorspannschriftzeichen sind unterlegt mit Schwarzweißfotografien der atomaren Zerstörung. In den Jahren nach dem 2. Weltkrieg leidet Japan unter einem nationalen Trauma. Auf den Straßen von Kure in der Präfektur Hiroshima herrscht blankes Chaos. Im dichten, drangvollen Menschengewimmel und dem geschäftigen Treiben auf den Märkten kommt es immer wieder ganz offen zu gewalttätigen Übergriffen. Ein US-Besatzungssoldat versucht, eine Frau zu vergewaltigen und wird von dem Kriegsheimkehrer Shozo Hironi in die Flucht geschlagen. Der landet später im Gefängnis, wo er Hiroshi Wakasugi vom Doi-Syndikat kennenlernt. Die beiden werden Blutsbrüder und finden durch ein ebenso brutales wie gefährliches Täuschungsmanöver zurück in die Freiheit. Doch unter den herrschenden Zuständen ist die alte Yakuza-Ordnung purer Anarchie gewichen. Und da Shozu zur Yamamori-Gang gehört, kommt es irgendwann zur blutigen Konfrontation mit der Bande seines Freundes.
Die rivalisierenden, um Macht und Einfluss ringenden Revier- und Grabenkämpfe in Kinji Fukasakus wiederveröffentlichtem Film „Battles without honour and humanity“ von 1973 sind einigermaßen unübersichtlich. Analog zur drangvollen Enge der Straßenszenen, die durch unruhige Handkamerabilder, Zooms und Schwenks dramatisch aufgeladen werden, verdichtet Fukasaku das hässliche Geschehen auf eine Abfolge schmutziger Gewalt und deutet die Gründe und Zusammenhänge dafür nurmehr an. Stattdessen suggerieren Jahreszahlen, historische Ereignisse wie der Korea-Krieg und die eingeblendeten Namen der diversen Yakuza-Mitglieder die Rahmendaten einer historischen Chronik. Tatsächlich hat sich Fukasaku für seinen Abgesang auf die Unterwelt der organisierten Kriminalität, auf den noch weitere Teile folgten, von einer Artikel-Serie in der Zeitung inspirieren lassen. In seiner Vision hat der ehrbare Verbrecher ausgedient, der Kodex ist durch leere Rituale entstellt, Gier und Gewalt sind an die Stelle der alten Ordnung getreten.
Im Konflikt zwischen Loyalität und Verrat, Ehre und Korruption vertritt der prinzipientreue Shozu die überkommenen Ideale und den Glauben an die Tradition. Seine Überzeugung, dass der Verfolger stärker ist als der Verfolgte, lässt ihn zugleich auf einen Neuanfang hoffen. Seinem Gewissen verpflichtet, steht Shozu zwischen den Fronten der verfeindeten Banden. Dagegen verkörpert sein Antipode Sakai den neuen Typus des pragmatischen Verbrechers: „Man muss die Realitäten selber schaffen und sie unter Kontrolle halten.“ Während etwa in den Gangsterfilmen von Jean-Piere Melville die Ehrbegriffe der heldenhaften Verbrecher bis in die letzte Konsequenz durchbuchstabiert und überhöht werden, zeigt Kinji Fukasaku in seinem schonungslosen Abgesang auf das Genre die Zersetzung dieser Werte als Abbild einer treulosen, unmoralischen Welt.