Tod und Wiedergeburt. Blühen und Verwesen. Sterben und Lieben. Eros und Thanatos. Metamorphose und Liebeskunst. Mutation und Romantik. Mythos und Evolution. Lovecraft und Linklater. Rohmer und Cronenberg. RomCom und Body Horror. Ewige Wiederkehr des Gleichen und Kreislauf des Lebens.
Am Anfang ist der Tod der Mutter. Dann unterläuft der Film narrative Verwandlungen vom Mumblecoredrama über einen jungen Amerikaner, der vor seinem beschissenen Leben nach Europa, spezifisch Italien, flieht. Dort entwickelt sich eine Art „Before Sunrise“ mit einer Italienerin. Daraus wird langsam eine Mischung zwischen übernatürlichem Mystery, Body Horror und creature feature. Woraus sich fast zwangläufig, im wahrsten Sinn des Wortes, organisch eine Art metaphysische Romanze entwickelt, die in einer der (visuell, thematisch, motivisch) schönsten, erhabensten, romantischsten Schlussszenen zu einer Ovid’schen – Metamorphosen und Liebeskunst mit/einander kreuzend und befruchtend – Liebeserklärung an das Leben – in so ziemlich allen profanen wie erhabenen Facetten – kulminiert.
Justin Benson und Aaron Moorhead sind partners in total filmmaking (dieser Tage mit einem neuen Film am Start: „Sychronic“), wobei sich hier vor allem die Schreibkünste von Benson (alleiniger Autor dieses Films) mit der unfassbaren Kamerakunst (er beherrscht vor allem die Drohnenkameraführung) von Moorhead komplementieren.