„You gotta be fuckin‘ kidding!“ Wahrere Worte, und das auf mehreren Ebenen, wurden selten (kontextabhängig) ausgesprochen. Erstens bringt es diese explosive Mischung aus purem Entsetzen, fassungslosem Staunen und Sich-kosmisch-gehörig-verarscht-fühlen, die im Angesicht eines undefinierbaren monströsen Anblicks die Charaktere innerlich zu zerbersten droht, pointiert zum Ausdruck. Zweitens spiegelt es ebendiesen Gemütszustand im Filmzuschauer wider. Auf einer Metaebene könnte es sogar bei den Dreharbeiten spontan beim Anblick der practical effects aus dem Schauspieler herausgekommen sein. Ganz bestimmt wird es dem filmliterarisch geschulten Zuschauer auf der intellektuell-ästhetischen Rezeptionsebene aus der Seele sprechen.
Es müsste eine Art YGBFK-Test für Spezialeffekte, Make-up und Stunts geben, dahingehend, dass jeder effektlastige Film sich ihm unterziehen lassen sollte, und wenn (im Zeitkontext betrachtet) ein Effekt, ein Kintopp-Moment, eine spektakuläre Szene eben nicht zumindest den Gedanken, wenn nicht gar den Ausruf „You gotta be fuckin‘ kidding“ stimuliert, dann ist das Ganze nicht der Rede wert.
Was der Make-up-Künstler Rob Bottin – der immer ein bisschen im Schatten von Rick Baker und Stan Winston stand – für Joe Dante, Paul Verhoeven, später David Fincher und in diesem spezifischen Fall John Carpenter auf die Leinwand gezaubert hat, würde diesen Test immer wieder mit Bravour bestehen, ja sogar der Retrospektive standhalten.
Er muss im Falle von „The Thing“ als Co-Auteur betrachtet werden, da er sich tatsächlich mit Leib und Seele in die Schöpfung dieses furchteinflössenden, metamorphen, vollkommen fremdartigen, unbegreiflichen Dings gestürzt und seine Gesundheit aufs Spiel gesetzt hat.